Montag 25.10.2021
Wetter: Meist sonnig
Windstärke: 1-2
Motorstunden: 8
Distanz: 67 km
Schleusen: 3 (Drakenburg, Dörverden, Langwedel)
Route:
Am Morgen lacht uns ein sonniger Tag entgegen. Nach einer ausgiebigen Dusche und dem Zmorge machen wir endlich die Leinen los und kurven durch den Hafen hinaus auf die Weser.
Nach rund zwei Kilometern erwartet uns die erste von drei Schleusen: Drakenburg. Nachdem ein Berufsschiff ausgefahren ist, werden wir alleine geschleust. Erneut besten Dank! Die Weser ist ein wunderschöner, ruhig dahinfliessender Fluss mit vielen Naturschutz- und Vogelschutzgebieten. Wir geniessen die sonnige Fahrt in vollen Zügen und beobachten mit dem Feldstecher die heimischen Wasservögel und anderes Federvieh.
Erstmals sehen wir wildlebende Fasane. Schön sind auch die grasenden Rinder, die sich an der natürlichen Wassertränke Weser laben.
Nach der Schleuse Dörverden, in der wir ebenfalls alleine zu Tal abgesenkt werden, überziehen Wolkenfelder den Himmel. Ausserdem müssen wir uns entscheiden, ob wir in Verden Halt machen oder wie geplant bis zur Marina Wieltsee durchfahren wollen. Es wartet noch eine dritte Schleuse auf uns. Wenn wir diese ebenso speditiv hinter uns bringen wie die ersten beiden, sind wir um 17:00 Uhr in der Marina. Wir vertrauen auf unser Glück und fahren weiter. Aber oha, wir haben die Rechnung ohne Wirt bzw. ohne Berufsschifffahrt gemacht. Vor der Schleuse Langwedel warten wir mehr als eine Stunde, weil zuerst ein Frachter nach oben geschleust wird. Danach steht die Schleuse zwar offen, aber wir dürfen erst nach einem weiteren Berufsschiff einfahren. Das Berufsschiff ist jedoch noch einige Kilometer entfernt. Wir sind erfreut, als sich das Schiff im Schneckentempo nähert und in die Schleuse einfährt. Sofort heften wir uns an dessen Fersen. Wo hat ein Schiff seine Fersen? Item. Mit grösserer Verzögerung als uns lieb ist, fahren wir aus der Schleuse und geben Vollgas. Das langsame Berufsschiff lässt uns grosszügigerweise vorbei, so dass wir bald wieder in der Weser sind und deren Strömung ausnutzen können. Mit haarsträubenden 13 km/h brettern wir Richtung Bremen.
Im Hafen Wieltsee treffen wir - sozusagen mit dem letzten Sonnenlicht - gegen 18:00 Uhr ein. Gerade noch geschafft! Am Gästeanleger parken wir erstmals rückwärts ein, was gut funktioniert. Sofort wird festgemacht und das Stromkabel an eine Steckdose gehängt. Juhu, wir haben Strom! Wiederum bekocht uns der Smutje auf formidable Art und Weise. Mit dem Schreiben des Blogs, Lesen und eine Folge von "NCIS" beschliessen wir den Abend. Vermutlich werden wir morgen eine kurze Etappe nach Bremen hinein fahren. Aber wir entscheiden das erst am Morgen. Jetzt fallen uns die Augen zu.