Tag 24 - Am Ziel!

Wie so oft disponieren wir um. Statt noch einen weiteren Tag in freier Wildbahn zu übernachten, fahren wir bereits heute zum Ziel der Reise: Drachten.

· 3 Minuten Lesezeit
Tag 24 - Am Ziel!
Sicht grenzwertig

Mittwoch 03.11.2021
Wetter: Hochnebel, teilweise neblig
Windstärke: 1-2
Motorstunden: 3h 15
Distanz: 27 km
Route:

Burgum - Drachten

Den heutigen Tag gehen wir geruhsam an. Wir wollen ins friesische Städtchen Grou fahren und dort die letzte Nacht auf dem Boot verbringen. Grou ist ein Zentrum des Wassersports und hat Unmengen an Liegestellen in Häfen und an den Kanalmauern des Ortes.

Bald geht es los, rückwärts aus dem Hafenbecken

Da es letzte Nacht geregnet hat, werfe ich einen Kontrollblick in den Motorraum. Die Bilge ist tatsächlich wieder voll Wasser! Es ist nur Regenwasser, das irgendwo im Heck unter die Plane und von dort in den Motorraum läuft. Wir müssen wieder einmal überlegen und entscheiden, was zu tun ist. Da wir nicht erneut riskieren wollen, dass wegen der Nässe im Motor- und Heizungsraum die Heizung ausfällt, entschliessen wir uns, von Burgum aus direkt nach Drachten zu fahren. Wenn dort die Heizung noch läuft, verbringen wir eine 'normale' Nacht auf dem Boot. Wenn nicht, kann sie von den Mechanikern wieder instand gesetzt werden. Auf die Nacht in Grou verzichten wir.

Als wir losfahren, zieht etwas Nebel auf. Die Sicht im Hafen ist aber noch genügend, so dass wir losfahren. Auf dem Prinses Margriet-Kanaal wird der Nebel aber zwischendurch dichter, so dass wir nicht mehr weit sehen.

Wir halten uns ganz rechts dem Ufer entlang. So vermeiden wir, dass wir zu nah an ein uns kreuzendes Binnenschiff kommen. Wir fahren in einen etwa zwei Kilometer langen See und halten uns auch dort ganz rechts den roten Fahrwassertonnen entlang. Wir sind jeweils froh, wenn wir die nächste Tonne aus dem Nebel auftauchen sehen. Wenn der Nebel noch dichter wird, müssen wir die Fahrt abbrechen und irgendwo anlegen. Es ist uns bei 'unsichtigem' Wetter nicht gestattet zu fahren. Das wäre nur mit zusätzlicher Ausrüstung erlaubt, insbesondere einem Funk- und einem Radargerät.

Nach etwa einer Stunde wird der Nebel immer lichter, und teilweise drückt sogar die Sonne durch.

Wetter: Beinahe sonnig

Wir sehen nun wieder meilenweit, was uns gleich viel entspannter fahren lässt. Kurz vor Grou verlassen wir den grossen Schifffahrtskanal und tuckern durch kleine Flussläufe, Gewässer und Kanäle unserem Ziel entgegen. Die leicht neblige Spätherbststimmung finden wir faszinierend. Man sieht gut, dass sich die Natur auf den Winter vorbereitet und zur Ruhe kommt. Mich beeindruckt, dass sich die Enten und Gänse so quietschfidel in dem kalten Wasser tummeln, wie wenn das Spass machen könnte.

Spätherbst in Friesland

Nach rund drei Stunden Fahrt biegen wir in die Zufahrt zum Jachthaven DeDrait ein. Wir machen am Anfang einer langen Mole fest, an der links und rechts Dutzende von Charterbooten vertäut sind. DeDrait ist eine grosse Charterfirma. Sie bietet die unterschiedlichsten Bootstypen an. Wir werfen - wie immer - das Stromkabel aus und beglückwünschen uns zum erfolgreichen Abschluss unserer Bootsreise. Danach schlendern wir durch das Hafengelände, um die Örtlichkeiten kennenzulernen. Hinter dem Charterhafen gibt es lange Reihen von Bootsgaragen. Dort werden die Boote zwar im Wasser überwintert, sind aber vor Wind und Wetter geschützt. Daran anschliessend gibt es hier auch eine Schiffswerft.

Charterhafen Drachten

Da es in der Nähe kein Restaurant gibt, werden wir den Abend auf dem Boot verbringen und uns mit den letzten Essensresten verpflegen. Wir melden uns morgen wieder.