Dienstag 03. Oktober 2023
Nach einem ausgiebigen Frühstück machen wir uns auf den Weg Richtung Rheintal und Österreich. Für den heutigen Tag gibt es eine Unwägbarkeit: Wir wollen über den Arlbergpass. Im Vorfeld haben wir dies nicht als grosses Problem eingestuft, da es ja einen Autobahntunnel gibt, der den meisten Verkehr aufnimmt. Von dem Mogelsberger haben wir aber erfahren, dass der Tunnel geschlossen ist und der Verkehr über den Pass umgeleitet wird. Das könnte viel Verkehr und sogar Stau bedeuten. Aber unsere Etappe ist ohnehin schon lang, und wir wollen den Pass nicht grossräumig umfahren.
Die Fahrt verläuft ohne Probleme bis kurz vor dem Pass. Zwischendurch gibt es noch ein Picknick am Wegesrand.
In Stuben beginnt sich die Anzahl der Verkehrsteilnehmenden stark zu erhöhen, da dort eben die gesperrte Tunneleinfahrt ist. Und kurz nach den Spitzkehren oberhalb von Stuben stecken wir in einem wahrhaftigen Stau. Ein entgegenkommender Fahrer winkt ab und ruft uns zu, es habe einen Unfall gegeben. Das kann ja heiter werden. Und wir werden erst später erfahren, dass heute der Tag der Deutschein Einheit ist und daher zusätzlich noch viel mehr Tagestouristen unterwegs sind. Da sind wir ja recht naiv in einen Schlamassel geraten.
Allerdings sind wir mit den Motorrädern etwas flexibler. Bald sind wir mutig genug, die lange Fahrzeugkolonne dort, wo es möglich ist, zu überholen. Trotzdem stehen wir an unübersichtlichen Stellen teilweise lange mit im Stau. Andere Motorradfahrer sind da viel riskanter unterwegs, was bei den Autolenkenden teilweise Kopfschütteln auslösen dürfte.
Mit viel Geduld schaffen wir die Passquerung und kommen auf der anderen Seite tatsächlich an einer frisch geräumten Unfallstelle vorbei. In St. Jakob schicken wir die anderen Fahrzeuge zurück auf die Autobahn und biegen ab auf die Landstrasse, wo wir wieder freie Fahrt haben und der Stresspegel rapide sinkt. Staus sind nichts für uns. Nicht mal ein Föteli haben wir geschossen.
In Flirsch gönnen wir uns einen kurzen Kaffeehalt. Dann geht es zügig Richtung Tirol. Die Bergszenerie ist beeindruckend und naturgemäss ähnlich wie in der Schweiz. Die Fahrt geht über Landeck und Ingst nach Obsteig. Auf dieser Strecke überholen uns auffällig viele deutsche Motorradfahrer, teilweise in riskanten und gehetzt wirkenden Manövern. Sie haben offenbar das Verkehrsaufkommen auch falsch eingeschätzt und müssen nun schauen, dass sie es noch über den Fernpass nach Hause schaffen. Hoffen wir, dass dies allen ohne Unfall gelingt!
Schön ist, dass wir trotz der Verzögerung am Arlberg pünktlich bei unserer Unterkunft ankommen. Wir dürfen ein modernes und stilvoll eingerichtetes Appartement im Haus "Alpenperle" beziehen.
Hier werden wir zweimal übernachten und morgen einen töfffreien Tag einlegen. Am Abend geniessen wir im Hotel Stern ein paar Gehminuten entfernt ein feines Nachtessen. Auch dieses rustikale Lokal mit lokalen Spezialitäten können wir uneingeschränkt weiter empfehlen.
Zielort: Appartement Alpenperle, Obsteig Tirol
Fahrdistanz: 207 km
Route: