Tag 6 - Abend an der Mosel

Die erste Etappe der Heimfahrt endet in einem komfortablen Hotel mit unendlich viel Platz - verglichen mit einem Boot.

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Tag 6 - Abend an der Mosel

Freitag 27. September 2024

Gegen 11:00 Uhr verlassen wir die Anlage von "Natural Yachts". Wir wurden bestens betreut und in die Eigenheiten des elektrischen Bootsfahrens eingewiesen. Es könnte gut sein, dass wir nicht das letzte Mal hier waren.

Der Tag verspricht einigermassen langweilig zu werden. Wir wollen den Heimweg in zwei Etappen hinter uns bringen. Heute Abend wollen wir auf der luxemburgischen Seite der Mosel übernachten. Zwischen uns un dem Ziel liegen mehr als 400 km Autobahn durch insgesamt vier Länder.

Die Fahrt verläuft wie erwartet ereignislos. Nur die Playlist und vereinzelte unterhaltsame Gespräche retten uns vor totaler Langeweile. Wie alle guten Autofahrer kommentieren wir zwischendurch mit blumigen Worten das Fahrverhalten der anderen Verkehrsteilnehmer. Man muss allerdings sagen, dass dieses Fahrverhalten je nach Land sehr unterschiedlich ist. In den Niederlanden ist das Autofahren sehr entspannt. Die meisten fahren äusserst rücksichtsvoll, und auf den Autobahnen ist die Höchstgeschwindigkeit tagsüber 100 km/h, so dass fast alle gleich schnell fahren und gefährliche Überholmanöver eine Seltenheit sind. Aus diesem Grund und wegen der vielen Staus vermeiden wir Fahrrouten durch Deutschland. Wir nehmen lieber einen kleinen Umweg über Belgien und Frankreich in Kauf. Bekanntermassen ist die Autobahn durch die Ardennen viel verkehrsärmer, und auch die Strecke über Saarlouis und Strassburg ist angenehmer zu fahren als die deutsche Autobahn östlich des Rheins.

Am späten Nachmittag treffen wir bereits im vorgebuchten Hotel an der Mosel ein. Wir kennen zwar die Ortschaft Stadtbredimus - zwischen den bekannteren Orten Remich und Grevenmacher gelegen - nicht. Trotzdem war die Wahl nicht ganz zufällig: Stadtbredimus verfügt über eine Schleuse, und diese wollen wir zum Abschluss der Wasserferien besichtigen.

Das Hotel ist luxuriöser als wir üblicherweise buchen. Wir geniessen jedoch nach den recht beengten Verhältnissen auf dem Boot die verschwenderische Grösse der Räume und eine warme Dusche. Auf dem Boot war der Duschraum so eng, dass wir ihn nur unter zirkusreifen akrobatischen Verrenkungen hätten nutzen können.
Hier also ausnahmweise mal eine ausführlichere Präsentation der modernen Räumlichkeiten.

Eingangsbereich mit Dusche und WC
Schlafbereich und Balkon
Sitzbereich mit zweitem TV

Im hauseigenen Restaurant genossen wir ein vorzügliches Essen. Die Bedienung war jedoch unpersönlich und liess es etwas an Professionalität mangeln. Wir mussten sehr lange auf das Essen warten, weil der Kellner vergessen hatte, die Bestellung an die Küche zu übermitteln. Das kann man doch zwei hungrigen Reisenden nicht antun!

Müde und erschöpft vom Essen und dem feinen Moselwein fielen wir in die Betten und danach in einen erholsamen Schlaf.