Freitag 9. September 2022 - Seit unserer letzten herausfordernden Bootsfahrt von Brandenburg nach Drachten in Friesland ist fast ein Jahr vergangen. Nachdem wir zwischendurch als Schiffspassagiere die Schweizer Seen und Flüsse befahren haben, wollen wir nun wieder auf 'eigenem' Kiel eine Bootstour unternehmen. Da wir nur fünf Tage auf dem Wasser sein werden, handelt es sich eher um ein Tourchen (Türchen?), oder um ein «boottochtje».
Geplant ist eine Bootstour durch den südlichen Teil der Provinz Noordholland. Dort sind unter anderem die Städte Haarlem und Amsterdam, beide sehr sehenswert. Haarlem befand sich früher an einem See, dem Haarlemmermeer.
Und nun folgt die eine kurze Geschichtsstunde: Um 1839 begann man das Haarlemmermeer trockenzulegen. Es entstand der Haarlemmermeerpolder, auf dem sich heute unter anderem der Amsterdamer Flughafen Schiphol befindet. Zur Entwässerung wurde rund um den Haarlemmermeerpolder ein Kanal angelegt. Dieser ist auf langen Strecken einige Meter höher als der trockengelegte Polder. Und so kommt der Kanal zu seinem attraktiven Namen: «Ringvaart van de Haarlemmermeerpolder». Das Haarlemmermeer war früher bei Sturm sehr gefährlich für die Schiffe. In der Region des heutigen Flughafens sollen viele Boote verunglückt sein, daher angeblich der Name der Gegend: «Schiphol» oder Schiffshölle. Allerdings wurden bei der Trockenlegung keine Schiffswracks gefunden. So viel zu den Sagen und Mythen...
Ausgangspunkt unserer Reise wird Warmond sein. Wir wollen einen Teil der «Ringvaart» befahren und wenn möglich durch Haarlem und als Höhepunkt auch durch die Grachten von Amsterdam fahren. Dann geht es auf den Fluss «Amstel», von dem Amsterdam seinen Namen hat, zurück nach Warmond. An der Amstel sind weitere nette holländische Städtchen wie Ouderkerk und Uithoorn zu finden.
Da die Bootstour nur etwa 100 km und 5 Tage dauert, werden wir anschliessend noch einen Tag im Hotel verbringen und weitere Sehenswürdigkeiten besichtigen.
So sieht der Plan aus. Gerne werden wir hier über den Verlauf der Reise berichten. Eines ist sicher: Tulpen werden wir auf den Feldern keine sehen, dafür ist die Jahreszeit zu falsch. Die berühmte Schaugartenanlage «Keukenhof» liegt zwar ganz in der Nähe unserer Tour, hat aber nur im Frühjahr geöffnet. Wobei wir solche Touristen-Hotspots ohnehin meiden.
