Tag 4 - Umwege führen nach Laterns

Eine eindrückliche Fahrt über das Hahntennjoch und ein ungeplanter Umweg führen uns zurück in den Vorarlberg.

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Tag 4 - Umwege führen nach Laterns

Donnerstag 05. Oktober 2023

Nach einem ausgiebigen Frühstück packen wir unseren Kram zusammen und schwingen uns auf die Sättel. Auf die heutige Etappe freue ich mich besonders. Es stehen mit dem Hahntennjoch und dem Furkajoch zwei Pässe auf dem Programm. Danach sollten wir wieder im Vorarlberg landen.Unser Ziel ist ein Sporthotel in Laterns. Die Distanz dorthin ist allerdings nicht so lang, was ein entspanntes Reisen ohne Hektik verspricht. Da die Tage kürzer werden und wir nicht gerne nachts fahren, haben wir die Tagestouren entsprechend geplant. Bisher hat das gut geklappt.

Beim Dorfeingang von Imst zweigt die Strasse rechts Richtung Hahntennjoch ab, das ins Lechtal führt. Bei der Vorbereitung war ich zuerst nicht sicher, ob wir diesen Pass überhaupt fahren dürfen. Die Navigations-App hat nämlich gemeldet, die Passstrasse sei für Motorräder im Sommer gesperrt. Es ist zwar richtig, dass einige Pässe im Tirol für Motorräder gesperrt sind, aber das Verbot betrifft nur 'laute' Motorräder. Damit sollen die Anwohner von den vielen Motorradfahrern verschont bleiben, die hochtourig und lärmig durch die Bergwelt heizen, wie wenn ihnen der Teufel im Nacken sitzt. Stattdessen will man das entspannte Cruisen fördern. Es gibt im Internet sogar eine offizielle Dezibel-Liste mit allen Fahrzeugen, denen die Fahrt verboten ist.

Da wir mit unseren alten BMWs bei weitem nicht an die Grenze von 95 Dezibel stossen, dürfen wir also das Hantennjoch getrost durchtuckern. Zudem fahren wir möglichst tieftourig durch die Quartiere von Imst, bis wir in die unbewohnte Bergwelt eintauchen. Und diese präsentiert sich - wiederum bei schönstem Wetter - wirklich imposant!

Blick zurück Richtung Imst
Hahntennjoch

Die anschliessende Fahrt durch das Lechtal und über die Jägeralp und den Hochtannbergpass gefällt uns ausgesprochen gut. Und vor allem ist kaum Verkehr!

Kurz nach Schoppernau zweigt die Strasse Richtung Damüls ab. Die müssen wir nehmen, um über das Furkajoch nach Laterns zu gelangen. Allerdings stoppt uns kurz nach Argenzipfel ein mehr oder weniger handgeschriebener Fresszettel, der uns mitteilt, dass die Zufahrt bis zum Gasthaus Edelweiss möglich sei. In Unkenntnis der Gegend haben wir keine Ahnung, wo das ist und was dies für unsere Weiterfahrt bedeutet. Wir fragen ein paar Strassenarbeiter, die uns mitteilen, dass die Strasse Richtung Damüls und Furkajoch erst am Abend ab 18:00 Uhr wieder offen ist. So lange können und wollen wir nicht warten. Es heisst also umkehren und eine neue Route planen. Eigentlich gibt es nur einen Weg: nach Norden Richtung Reuthe und von dort in einem grossen Halbkreis über Dornbirn und Rankweil wieder Richtung Furkajoch, diesmal von Osten.
Uns macht es nichts aus, heute länger als geplant in den Sätteln zu sitzen. Dank dem Motorrad-Navi fahren wir nicht die kürzeste Strecke, sondern zwischendurch kleine "Abkürzungen" über ein uns völlig unbekanntes Chnübi. So überqueren wir bereits vor Reuthe die Schnepfegg mit abenteuerlichen Spitzkehren auf einem extrem schmalen Strässchen. Diese Gegend war bestimmt erstaunt, uns kennenzulernen.

Kurz nach 17:00 Uhr treffen wir schliesslich im JUFA-Hotel in Laterns ein.

Laterns - Blick Richtung Furkajoch

Der grosse Hotelkomplex beherbergt um diese Jahreszeit nur wenige Gäste. Beim Einchecken sind wir so hungrig, dass wir uns für das Abendbuffet anmelden. Dieses bietet eine überwältigende Auswahl, so dass wir schliesslich gut gesättigt in die Betten sinken. Wir können es nicht fassen, dass morgen schon die Heimfahrt auf dem Programm steht.

Zielort: Laterns im Vorarlberg

Anfahrt Innerlaterns

Fahrdistanz: 202 km
Route:

Etappe 3