Der letzte Tag beginnt wesentlich ruhiger als der Vorabend aufgehört hat. Wir stehen früh auf und zmörgelen (frühstücken) ausgiebig. Dabei geniessen wir nochmals das sonnige und windarme Wetter mitten in der Natur der friesischen Seenlandschaft.
Um 08.30 Uhr starten wir zur kurzen «Heimfahrt» zurück zur Charterfirma Aqualux in Irnsum, zuerst über das Sneekermeer in den Prinses Margrietkanaal. Dort herrscht bereits reges Treiben. Einige grosse Pötte der Berufsschifffahrt sind unterwegs. Aber alles läuft gut aneinander vorbei. Wie immer beschleicht einen bei dieser letzten Fahrt ein leicht wehmütiges Gefühl. Und doch stehen wir noch vor einer Herausforderung: Das Boot muss bei Aqualux möglichst sauber rückwärts an den Steg parkiert werden. Das Manöver gelingt mithilfe der Crew erstaunlich reibungslos. Wir vertäuen den Kahn möglichst professionell und beginnen sofort mit dem Ausräumen. Anschliessend warten wir bei einem Kaffee und Schwatz mit anderen Schweizern auf die Bootsabgabe. Nicole Bangma vom Vercharterer informiert uns bald, dass alles in Ordnung sei. Wir bekommen die Kaution zurück und machen uns gegen 11.00 Uhr auf den Heimweg. Wir werden die ganze Strecke direkt nach Hause fahren. Die Heimfahrt verläuft dank TomTom recht reibungslos. Wir werden sogar auf einer Landstrasse um einen Stau herum geführt. Gut, dass nicht alle Autofahrer die gleiche Navi-Software benutzen, sonst würde der Stau nur auf die Landstrasse verlagert.
Gegen 21.00 Uhr kommen wir wohlbehalten zuhause an. Die älteren Familienmitglieder räumen das Auto aus und suchen dann bald den Schutz der Polstergruppe, um nicht weiter tätig sein zu müssen. Ganz anders der Jüngste der Familie: Er fährt noch mit dem Rad ins Korbballtraining.
Fazit und Schlusswort
Auch diesmal erlebten wir ein wunderschönes Land mit pittoresken Ortschaften, sehenswerter Natur, freundlichen Menschen und exzellentem Essen. Auch diesmal durchlebten wir täglich ein Wechselbad der Gefühle: Wir genossen die Landschaft und das entspannte Reisen auf dem Wasser und die gleichzeitige Anspannung wegen der An- und Ablegemanöver, der Brückendurchfahrten und der anderen Verkehrsteilnehmer. Die Vorsaison ist vorzüglich geeignet, das Bootsvergnügen mit wenigen anderen Gleichgesinnten zu teilen. Wir sind nun mal nicht erpicht auf grosse Menschenmengen und ein Gedränge in den Häfen und an den Anlegestellen.
Es tat gut zu merken, dass sich langsam eine gewisse Erfahrung im Umgang mit dem Boot einstellte. Es ist anzunehmen, dass wir mit jeder Bootsreise sicherer werden und uns sogar einen Anflug von Routine aneignen können. Einige Ereignisse zeigten uns aber klar auf, dass sich der Bootsführer keine Unaufmerksamkeiten leisten darf und dass es wichtig ist, in jeder Situation Ruhe zu bewahren und nach dem Motto zu gehen: Wenn's pressiert, nid jufle!
Sicher ist, dass wir schon die nächsten Pläne schmieden. Auf welchen Wassern wir herumplätschern werden, ist jedoch noch offen: Caledonian Canal mit Loch Ness? Oder das Shannon-Erne-Gebiet? Oder sogar aufs offene Meer in die Ostsee? Wir werden sehen.
Insgesamt zurückgelegte Strecke: 115,3 km