Stavoren am IJsselmeer

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Stavoren am IJsselmeer
Stavoren

Der heutige Törn wird nicht sehr lang. Zuerst muss aber in einer Zitter- und Schlotterpartie der Rückweg über den flachen Aldegeaster Brekken überstanden werden. Ich behalte den Tiefenmesser ständig im Auge. Ob wir es auch zurück ohne Aufsetzer schaffen?

Allerdings zeigt der Tiefenmesser diesmal fast immer gefahrlose 1,4 bis 1,5m an, obschon wir exakt dieselbe Route fahren wie auf dem Hinweg. Da kommt man ins Grübeln und fragt sich, wie genau diese Tiefenmessung ist und ob es bei ihr auch auf die Tagesform ankommt, wie bei der Besatzung. Mir ist klar, dass die Anzeige je nach Ort und Art der Montage Abweichungen ergeben kann. Aber mir wäre schon Recht, wenn ich die Abweichung kenne und diese vor allem immer gleich wäre. Ich muss mich da mal schlau machen. In Friesland sind die Gewässer nun mal flach. Bei einer Atlantiküberquerung wäre das Thema wohl nicht so präsent...

Wir überstehen aber auch diese Fahrt ohne Aufsetzer und erholen uns an einer lauschigen Anlegestelle im Gaastmeer. Dort lassen wir die Drohne steigen, die uns ein paar nette Luftaufnahmen liefert.

Nach dem Mittag setzen wir unseren Weg Richtung Stavoren fort und treffen dort im frühen Nachmittag im Binnenhaven ein. Wir versuchen mit Erfolg, ein vorzeigbares Anlegemanöver hinzulegen. Unsere Anlegestelle befindet sind ganz aussen an der Innenseite des Kanals. Wir hätten auch bei den anderen Booten näher beim Hafengebäude an einem Steg anlegen können. Wollen wir aber nicht. Wie sagte schon Martina Schwarzmann:

«Na mir glangt dass i woass dass i kannt wenn i woin dad, aber i tuas ned, weil i muass ned»

Darum sind wir froh um die Velos, mit denen wir zum Hafenmeister, zur Dusche und ins Dorf fahren. Auch hier ist noch Vorsaison, der Hafen fast leer, aber die Werften arbeiten mit Hochbetrieb an der Instandstellung und Wasserung von Booten.

Am Abend begeben wir uns ins Städtchen Stavoren. Zuerst kaufen wir im Coop ein, welcher uns im Gegensatz zum Aldi als sehr sauber und ordentlich auffällt. Dann bummeln wir durch die Stadt in das Restaurant «de Posthoorn».

Stavoren City

Zuerst sind wir vom Lokal nicht recht überzeugt. Die Einrichtung ist eine Mischung zwischen irischem Pub und amerikanischem Country Style. Das Lokal ist praktisch leer. Da ich vorher im Internet die Speisekarte konsultiert habe, überwinden wir uns trotzdem einzutreten. Und wir werden nicht enttäuscht. Für einen sehr moderaten Preis essen wir vorzüglich. Das Essen ist american style, mit Burgern, Ribeye Steak, Lady Steak und Spare Ribs. Dazu gute und genügend Beilagen, wie immer in Friesland bestehend aus Salat und Kartoffeln, letztere diesmal als fein gewürzte Maxi-Pommes Frites. Und für Daddy noch ein ebenso feines Bockbier. Auch ein Dessert lassen wir uns nicht entgehen. Der Besuch des Lokals war ein voller Erfolg und kann jederzeit empfohlen werden.

Grill Bar Restaurant «de Posthoorn»

Ich lasse mich sogar unüblicherweise zu einer Google-Bewertung hinreissen. Eigentlich geht es Google nichts an, was ich denke. Aber man wird ja mal von seinen Prinzipien abweichen dürfen, dafür sind sie ja schliesslich da, die Prinzipien.

Wir schlendern vollgefressen und zufrieden zurück zum Hafen. Das pittoreske Dorf ist sehr klein, gehört aber zu den elf friesischen Städten. Im Vergleich dazu ist Langenthal eine Mega-City.

Schon wieder geht ein wunderschöner Tag mit einem fantastischen Sonnenuntergang über dem IJsselmeer zu Ende. Heute war kaum ein Wölkchen am Himmel zu sehen und die Temperaturen kletterten bis auf 26° C. Wenn du schön gebräunt werden willst, dann reise im April nach Friesland...

Fahrstatistik Tag 3

Fahrstrecke heute: 26,7 km | Fahrstrecke total: 70,6 km

Von Oudega nach Stavoren