Einerseits fahren wir dieses Jahr erstmals als Familie in die Niederlande. Wir hatten zwar schon früher mal Berührung mit diesem Land, aber jeweils nur sehr kurz, beispielsweise beim Umsteigen am Flughafen Amsterdam-Schiphol für einen Flug nach Los Angeles oder bei der Durchreise mit dem Motorrad von Skandinavien Richtung Frankreich. Wir freuen uns daher sehr, Land und Leute besser kennenzulernen.
Neuland betreten wir aber auch mit der Art und Weise der Ferien. Wir wollen nämlich eine mehrtägige Bootsfahrt mit einer Stahlyacht auf den Seen und Kanälen der Provinz Friesland unternehmen. Weiss der Kuckuck, wie wir auf diese Idee kamen. Aber als Liebhaber der Seefahrt habe ich schon lange mit dem Einstieg in diese spannende Thematik geliebäugelt. Und da man sich als unerfahrener Binneneuropäer nicht als Erstes auf die Weltmeere stürzt, sondern vernünftigerweise zuerst auf Binnengewässern Erfahrungen sammelt, bieten sich die Niederlande mit ihren Kanälen, Flüssen und Seen als Übungsgebiet an.
Um wenigstens nicht komplett anfängerhaft da zu stehen, habe ich als Vorbereitung dieses Jahr am Bodensee einen Bootsschein gemacht, und zwar den deutschen Sportbootführerschein für See und Binnen. Dazu erzähle ich gerne in einem anderen Beitrag mehr.
Nun kenne ich zwar einigermassen die Grundbegriffe des Bootfahrens (Navigation, Wetter, Verkehrsregeln und -zeichen, Seemannschaft usw.). Aber der praktische Umgang mit einem Boot beschränkt sich auf ein paar wenige Fahrstunden und eine Prüfungsfahrt. Da diese auf einem Boot mit Aussenbordmotor absolviert wurde, wir aber in den Ferien ein 12m langes Schiff mit Innenbordmotor fahren werden, habe ich einen Fahrlehrer gebucht. Mit diesem werden wir den Umgang mit diesem 15-Tonnen-Koloss vor Fahrtantritt ein paar Stunden üben. Bin ja gespannt, was da auf uns zukommt.
Morgen werden wir also zu dem Abenteuer aufbrechen. Damit wir nicht die ganze Fahrt von rund 800 km an einem Tag abspulen müssen, werden wir im Süden der Niederlande einen Übernachtungsstopp einschalten.