Freitag 25. April 2025
Wer unsere Reiseblogs kennt, erinnert sich vielleicht an unsere Bootsreise 2021, die uns von Brandenburg in die Niederlande nach Drachten führte. Damals hatten wir geplant, vor der eigentlichen Fahrt nach Westen noch eine Runde durch Berlin zu fahren. Damals haben wir jedoch auf diese Zusatzschleife verzichtet, um genügend Zeit für die eigentliche Fahrt zu haben. Nachträglich waren wir froh über diesen Entscheid, da wir unterwegs wegen schlechten Wetters drei Tage in Minden ausharren mussten, bis wir die Weiterfahrt über die Weser antreten konnten. Aber was plappere ich da, das kann ja jede:r selber nachlesen.
In diesem Jahr wollen wir die Berlinrunde nachholen. Und zwar geht die Reise mit den Motorrädern quer durch Deutschland nach Berlin-Spandau, wo ein Boot auf uns warten sollte. Aber alles der Reihe nach...
Um 11:00 Uhr sind unsere Motorräder beladen, und wir starten die erste Etappe quer durch die Schweiz, an Schaffhausen vorbei und Richtung Schwäbische Alb. Wir fahren keine Autobahn, da wir ja nicht auf der Flucht sind. Schon bald nach der Grenze windet sich die Strasse durch die hügelige Natur. Das Wetter ist leicht unfreundlich und begiesst uns zwischendurch mit etwas Regen. Recht so, dann gewöhnen wir uns auch an nasse Strassenverhältnisse. Das ist nötig, da wir bisher fast nur Schönwetterfahrten genossen, entweder geplant oder weil wir einfach Schwein hatten.
Insgesamt ist die Fahrt über die Schwäbische Alb recht entspannt, und wie es für Motorradreisen typisch ist, können wir den beruflichen Alltag langsam hinter uns lassen und uns auf die Ferien und die Reise 'eingrooven'.
Nur eine Situation holt mich kurz aus der Komfortzone. An einem Hügel treffen wir mitten in der Pampa auf ein Sackgasse-Zeichen. Es wird davor gewarnt, die Strasse zu befahren, weil es in der nächsten Ortschaft keine Wendemöglichkeit gebe. Wir entschliessen uns, umzukehren. Auf der leicht abschüssigen Strasse misslingt mein Wendemanöver mit der schwer beladenen BMW, so dass sie schliesslich wie eine kalbende Kuh am Boden liegt. Eine Autofahrerin hält an. Sie informiert uns einerseits, dass wir durchaus durch die Sackgasse fahren können, da sich später die Strasse teilt, und wenn wir uns links halten, können wir problemlos weiterfahren. Na wunderbar! Andererseits ist sie uns beim Aufstellen des Motorrads behilflich. Vielen Dank! Es ist also alles glimpflich abgelaufen. Nur ein paar Kratzer am Seitenkoffer zeugen von dem Missgeschick. Damit kann ich leben.

Gegen Abend kommen wir schliesslich hungrig und mit leicht verstimmtem Hinterteil im Hotel Post in Laichingen an. An der Reception werden wir freundlich empfangen. Nach einem feinen und reichhaltigen Nachtessen im hoteleigenen Restaurant schmeissen wir uns müde in die Betten.
