Tag 7 - Havel-Gewusel

Am 1. Mai, bei warmem und sonnigem Wetter, ist ganz schön was los auf den Berliner Gewässern!

· 2 Minuten Lesezeit
Tag 7 - Havel-Gewusel

Donnerstag 1. Mai 2025

Wir haben heute keine Eile abzulegen, da die Fahrt in den Spandauer Altstadthafen von hier aus nur etwa anderthalb Stunden dauert. Dazwischen liegt noch die Schleuse Spandau, an der heute recht viel los sein dürfte.

Da heute der erste Mai ist, sind sehr viele Wassersportler unterwegs. Alle geniessen das erbauliche Frühlingswetter. Und wir geniessen den Morgen an Bord und schauen den verschiedensten Wasseraktivitäten zu. Einzig das Schlauchboot-Training scheint auszufallen, so dass sich stattdessen ein paar Entenfamilien im Parcours tummeln.

Wir legen gegen 13:00 Uhr ab und stürzen uns ins Getümmel. Es gilt äusserst aufmerksam zu sein, insbesondere bei den Engstellen beim Pichelsee, wo viele Kanuten und Schlauchböötler unterwegs sind, die nicht unbedingt ausweichfreudig sind. Es geht aber alles gut, und nach einer letzten Fahrt durch die Stadt legen wir an der Wartestelle der Schleuse Spandau an. Dort gilt es abzuwarten, bis die Schleuse von der anderen Seite mit Booten gefüllt ist und diese dann nach unten geschleust sind. Danach können wir einfahren.

Insgesamt ist eine Schleusung niemals eine hektische Angelegenheit. Zuerst muss auf das grüne Licht zur Einfahrt gewartet werden. Nach dem Einfahren wartet man, bis alle schleusungswilligen Boote ihren Platz gefunden haben und sich die Tore schliessen. Die eigentliche Schleusung geht in der Regel nur wenige Minuten. Danach gilt es wieder zu warten, bis sich die oberen Tore öffnen, die Ampel auf Grün schaltet und die Boote vor einem die Schleuse verlassen. Erst dann kann man ablegen und ebenfalls langsam aus der Schleuse fahren. So ein Prozedere kann je nach Schleuse und Hub im schlimmsten Fall auch mal zwei Stunden in Anspruch nehmen. Wen es interessiert, der kann gerne die Blogs zu unserer Reise 2021 lesen. Die Schleuse mit dem grössten Höhenunterschied war Hohenwarte (Mann, ist das 'ne Schleuse!). Und unser grösster Schleusenmarathon war die Weser zwischen Minden und Bremen mit insgesamt acht Schleusen.

Doch zurück zu unseren letzten Bootsmetern von der Schleuse Spandau in den Altstadthafen Spandau: Dort muss ich rückwärts in eine schmale Box einfahren, und dies unter den Augen des Vercharterers, der uns zu Hilfe eilt. Das Manöver ghört nicht gerade zu meinen Glanzstücken, und ich touchiere an Backbord mit dem Heck leicht einen Pfahl. Dem Boot geschieht aber nichts, und der Vercharterer nimmt's mit Humor. Trotzdem ist meine Bootsführerseele leicht gedemütigt.

Das lockert sich aber am Abend bei einem feinen Nachtessen in einem der Hafenrestaurants. Ab morgen sind wir wieder Landeier auf Motorrädern.

Abend im Altstadthafen Spandau

Insgesamt war diese Berlinrunde sehr eindrücklich und für uns aussergewöhnlich.

Distanz: 7.5 km