Mittwoch 30. April 2025
Heute soll es ein geruhsamer Tag werden. Wir starten wiederum gegen 11:00 Uhr und biegen erneut in den Teltowkanal Richtung Westen ein. Wie bereits erwähnt ist der Kanal nicht gerade das spannendste Stück Wasserstrasse, das Berlin zu bieten hat. So sind wir froh, als wir in den Machnower See fahren, an dessen Ende die Schleuse Kleinmachnow wartet. Sie soll uns etwa 2.5 m hinunter auf Havel-Niveau bringen. Die Tore stehen offen, und die Ampel steht auf Grün, so dass wir direkt einfahren können. Das klappt ja wunderbar, ganz ohne Wartezeit!

Bald nach der Schleuse biegen wir in den Griebnitzsee ein. An diesem idyllisch gelegenen Gewässer scheinen sich viele gutbetuchte Anwohner niedergelassen zu haben. Die Häuser glänzen nicht gerade mit Bescheidenheit, sind teilweise eindrücklich anzusehen, gehören teilweise aber in die Kategorie Bausünden.

Bald biegen wir auf die Kreuzung ein, wo die Wasserstrasse südöstlich Richtung Potsdam weitergeht. Wir halten uns aber nördlich, queren zum zweiten Mal nach 2021 die legendäre Glienicker Brücke und fahren auf der Havel nordwärts. Unser Ziel ist heute Gatow am westlichen Ufer der Havel. Dort gibt es einen Hafen des Motoryachtclubs Preussen. Wir hoffen, dass es dort einen Gastliegerplatz gibt, obschon auf unser Mail und Telefon niemand geantwortet hat.
Gegen 16:00 Uhr treffen wir in der Marina ein. Wir legen uns provisorisch an den Aussensteg. Und schon erscheint der Hafenmeister, der uns zuerst zurechtweist, dass wir ohne Anmeldung anlegen. Er macht dem Begriff "Preussen" im Namen des Clubs alle Ehre, denn es muss alles ganz korrekt ablaufen. Danach beruhigt er sich und weist uns eine Box für die Nacht zu. Es folgen lange Erklärungen, wie wir genau in die Box einzufahren haben. Unter anderem sind die Fender einzuziehen, damit sie nicht am Steg anhängen und dort einen Schaden verursachen. Was? Fender sind umgekehrt genau dazu da, bei solchen Manövern das Boot zu schützen! Leicht irritiert fahren wir rückwärts in die Box und heben dabei einen der Fender leicht halbherzig an. Aber schliesslich sind wir zur Zufriedenheit des Hafenmeisters am Steg vertäut.
Anschliessend zeigt er uns die moderne und sehr gepflegte Anlage und das Sanitärgebäude. Über das langwierige Prozedere zur Zahlung der Hafengebühr, mit Formularen, Bucheinträgen und einer handgeschriebenen Quittung schweige ich lieber...
Wir spannen auf dem Achterdeck etwas aus und beobachten die Kids, welche direkt vor unserem Boot auf dem Schlauchboot-Parcours trainieren. Laut Aussage des Hafenmeisters gibt es in dieser Disziplin nicht nur deutsche, sondern auch Europa- und sogar Weltmeisterschaften, und die Mitglieder des Clubs sind regelmässige Medaillengewinner.

Auf Empfehlung des Hafenmeisters suchen wir in der Nähe ein italienisches Restaurant auf. Dort werden wir verwöhnt und geniessen ein exzellentes Essen. So aufmerksames und freundliches Personal haben wir lange nicht mehr erlebt.
Den Abend lassen wir wiederum auf der "Terrasse" des Boots ausklingen.
Distanz: 37 km